Anlässlich der Erinnerung an den Beginn des II. Weltkrieges vor 80 Jahren und den Abschluss der Ökumenischen Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung vor 30 Jahren haben Dresdner Christinnen und Christen eine Erklärung formuliert. Sie steht unter dem Motto „Auf dem Weg zu einer Kirche der Gerechtigkeit und des Friedens“. Die Evangelisch-Lutherischen Kirchenbezirke Dresdens haben die Erklärung gemeinschaftlich verabschiedet und wünschen sich, dass sie weiter verbreitet und diskutiert wird. Unterstützt haben dabei Michael Zimmermann, Friedensbeauftragter der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens, und Annelie Möller, Friedensreferentin im Ökumenischen Informationszentrum Dresden.
In der Erklärung werden unter anderem Friedensbildung und zivile Konfliktbewältigung angemahnt. „Die Entwicklung neuer militärischer Waffensysteme dient ebenso wenig dem Frieden, wie die Entwicklung von nichtmilitärischen Verfahren zur Zerstörung von Lebensgrundlagen und lebensnotwendigen Einrichtungen,“ heißt es. Hinterfragt werden unser hiesiger Lebensstil und unser Umgang mit Ressourcen. Auch dies rufe Gewalt und Leid in anderen Ländern hervor. Selbstkritisch wird beklagt, dass Christinnen und Christen nicht mutiger für ein friedliches Miteinander in ihren Kirchen, in ihren Ländern und in der Welt eintreten.
Ganz bewusst gehen die Initiatoren zu Pfingsten an die Öffentlichkeit. Das Fest gilt als Geburtstag der Kirche. „Wir wollen uns in diesem Zusammenhang auf die Friedenstradition der Kirche besinnen und diese neu befördern,“ so Superintendent Christian Behr. Superintendent Albrecht Nollau ergänzt: „Zugleich sind wir uns auch der Verfehlungen bewusst, die institutionell und individuell begangen wurden und werden und uns dieser Schuld stellen.“