Das Stadtfestprogramm für den 17. und 18. August wirbt mit Spaß und Unterhaltung auf der Blaulichtmeile.
Damit werden von den Leser:innen eigentlich in erster Linie die „Blaulicht-Dienste“ der Polizei, Feuerwehr und THW assoziiert. Allerdings sind „mit dabei: Bundeswehr,…“ Die Bundeswehr wird als erste Beteiligte genannt, und wie auch zu erfahren war, werden u.a. das Raketenabwehrsystem Patriot und der Radpanzer GTK Boxer mit einer Granatmaschinenwaffe ausgestellt. U.a. die Lokalzeitungen DNN und Sächsische Zeitung berichteten am Wochenende darüber.
Wir lehnen das Zurschaustellen und Vorführen von Kriegsgerät auf dem Stadtfest entschieden ab.
Familien mit Kindern Panzer und andere militärische Gerätschaften als eines der Blaulicht-Dienste vorzuführen, verkehrt die Realität! Polizei und Feuerwehr gehören zu einer Stadt und so auch gern zu einem Stadtfest. Aber mit der Präsentation von Panzern und Raketenabwehrsystemen wird eine deutliche Grenze überschritten, für das, was auf einem Stadtfest Platz hat. Das irritiert viele Menschen in unserem Umfeld.
Dies ist offensichtlich keine neutrale Informationsveranstaltung. Information und Werbung für die Bundeswehr fließen hier zu stark ineinander. Spaß, Unterhaltung und Kriegsgerät werden hier direkt miteinander vermischt.
Die Debatte über die deutsche Verteidigungspolitik muss dringend und ernsthaft geführt werden, aber ein Stadtfest ist der falsche Ort dafür.
Wir fordern, dass beim Stadtfest in Dresden jetzt und zukünftig keine Waffen und erst recht keine schweren Waffen ausgestellt werden!
Annelie Möller, Friedensreferentin im ÖIZ (Tel: 0163 521 63 55)
Die Stellungnahme wird unterstützt von:
Superintendent Christian Behr, Suptur des ev.-luth. Kirchenbezirkes Dresden-Mitte
Superintendent Albrecht Nollau, Suptur des ev.-luth. Kirchenbezirkes Dresden-Nord
Norbert Büchner, Dekan für die Dresdner katholischen Kirchgemeinden
Tobias Funke, Pfarrer am Jugendzentrum Jugendkirche Dresden
Bezirksjugendkammer der Evangelischen Jugend Dresden
und vielen weiteren Dresdner Christinnen und Christen